Der Xolo  äh … WAS? 

So oder so ähnlich klingt die übliche Reaktion. 

Allein der Name löst ein sofortiges, unwissendes Gestotter aus, das schnell in Gelächter endet, weil es einfach nicht über die Lippen kommen will. 

Heute behaupten wir selbstbewusst, dass es fast das einfachste Wort der Welt ist - für den einfachen Durchschnitts-Mitteleuropäer.

Okay, wir geben zu, DAS war definitiv gelogen. 

Der XOLOITZCUINTLE  -  diese Rasse hat so viele unterschiedliche Namen und Schreibweisen, wie wahrscheinlich kaum eine andere.

Wir beschränken uns hier einfach mal auf die Aussprache:

"Scho - Lo - Its - Kwint - Le" 

So gelesen und laut ausgesprochen tatsächlich nur noch halb so wild … Oder?  ;) Vier bis fünf Mal üben muss auf jeden Fall erlaubt sein. 

 

2017 brachte Disney Pixar den Film "COCO" in die Kinos. Er handelt von einem mexikanischen Jungen und seinem treuen Begleiter "Dante".  Dante, der Xoloitzcuintle - eigentlich perfekt dargestellt. Sowohl das Wesen dieses Clowns als auch der mexikanische Glaube dazu. Einfach ein toller Film, der disneytypisch das Herz erwärmt. Wahrscheinlich auch der Grund dafür, wieso der Lieblingsname für jeden zweiten Xolo Dante ist :D 

Hat man die DVD zuhause und schaut über das Ende hinaus, findet man eine interessante Reportage über Mexiko und den Xolo.  Man glaubt es kaum, aber auch wir merken, das der Xolo durch diesen Film tatsächlich etwas bekannter wurde.        

 

 

 

 

Größen im Vergleich:

 

Standard-Rüde "Bumblebee" links

Miniatur-Rüde "Willi" rechts 

Hat man sich für einen mexikanischen Nackthund als Begleiter entschieden, sollte man sich wenigstens als Zweibeiner ein dickes Fell anschaffen.

Und hier ist es tatsächlich egal, ob es die große, also die Standard-Variante, der Mini oder der sog. Intermediate, der Mittlere von beiden Xolos ist. Der Mensch neigt einfach dazu, seine Meinung ungefragt zu äußern.

Verstörte, irritierte Blicke spürt man selbst hinter dem eigenen Rücken. Oft begleitet von Unverständnis, Ablehnung oder uuuuunsagbarem Mitleid für das arme Tier.

"PFUI! Qualzucht!" - etwas, das man hier und da schon mal zu hören kriegt. 

Ganz ehrlich?

 Viel zu viel Meinung für zuwenig Ahnung! 

 

Dabei ist der Xolo eine der ältesten Rassen der Welt! Aber wahrscheinlich auch eine der seltensten. Und somit auch eine der Rassen, die bis heute wahrscheinlich am wenigsten durch Menschenhand verändert wurden. Absolut zu Unrecht trägt er diesen unschönen Stempel mit sich rum. 

 

Hierzu ein kurzes, persönliches Statement:

Leider ist dieses "Qualzuchtding" aktueller denn je.

Sicherlich hat der Mensch Hunderassen verändert oder selbst kreiert, die unseres Erachtens sog.  qualzuchttypischen Merkmale aufweisen und Protest, Boykott und Verbote nach sich ziehen sollten. Aber dennoch hat man hier das Gefühl, es passiert tatsächlich nichts. Umso unverständlicher, ungerechtfertigter und trauriger empfindet man die Verurteilung und Empörung über den Xolo, der kurz über lang ganz von der Bildfläche verschwinden soll und schon jetzt ganz radikal von Ausstellungen ausgeschlossen wird. 

 

Glücklicherweise gibt es aber auch die interessierten und neugierigen Menschen unter uns. 

Wurde die Nacktheit so "angezüchtet" oder sind die so? 

Ja - die sind so! Wirklich! 

Das WARUM möchten wir hier nicht bis ins kleinste Detail erklären.

Nur soviel:

Die Haarlosigkeit liegt an einer GenMUTATION. KEIN GenDEFEKT, wie man es im Internet überall liest. 

 

Ein GenDEFEKT geht meist mit erblich bedingten, gesundheitlichen Einschränkungen einher. Und genau DAS ist eben der entscheidende Unterschied!

Hätten wir nicht ohne  Genmutationen immer noch den ursprünglichen Wolf (oder Xolo? :-)  anstatt über 350 anerkannten Hunderassen? 

Und wie hätte sich der Mensch entwickelt?  (Sofern wir es überhaupt bis heute geschafft hätten, durchzuhalten.)

Sind wir nicht auch mutiert und haben unsere Körperbehaarung im Laufe der Zeit "abgeschüttelt"? 

... also zumindest die meisten von uns ;-) 


A-Wurf-Check  Anfang Mai 2020:

Wenn das Untersuchungszimmer eigentlich nur fünf Meter entfernt ist …

Daniel beantwortete fleißig alle Fragen,

während das  Klinikpersonal mit mir hinter der Kamera stand und geduldig darauf wartete,

 die Babies mitnehmen zu dürfen :D 

 

"Wie fühlt sich so ein Nackthund eigentlich an?"

Ein weiteres Merkmal, das zusammen mit der Haarlosigkeit auftritt, ist die unvollständige Bezahnung des haarlosen Xolo. 

Auch diese ist aber wahrlich keine Einschränkung, wenn man einmal einen Xolo mit einem Knochen, einem dicken Stück Fleisch oder nicht eingeweichtem Trockenfutter beobachten durfte. Herausforderung? Nicht wirklich! Der Xolo braucht keine "Extrawurst" - auch wenn man überall die Fütterungsempfehlung "Nassfutter" lesen muss, da diese "Qualzucht"  ja sonst quasi verhungert. 

Umso erstaunlicher  ist es übrigens, dass diese Rasse trotzdem so viele tausend Jahre überlebt hat (Ironie aus!). 

 

Ich darf Sie beruhigen:

Ein vollständiges bzw. vielzahniges Gebiss wird für die Zucht mittlerweile  angestrebt! Man ist auf gutem Wege. Erfolge stellen sich ein. Aber hey … Wie soll etwas von heute auf morgen verändert werden, auf das NIE geachtet wurde? 

Wir sind positiv gestimmt und tragen unser Bestes dazu bei!  

 

Den Nackthund gibt es auch mit Haaren! Klingt komisch, ist aber so. 

Mit Schopfhaar, mit Fusseln an Füßen und Rute oder komplett behaart. In schwarz, oder blond, oder braun, oder, oder, oder …

Nicht selten werden wir gefragt, ob die Haare wieder ausfallen. NEIN - die bleiben! Ebenso wie die Zähne der behaarten Xolos. 

Und wieder hat nur einer Schuld an dem ganzen Durcheinander: Die Genetik! :) 

 

 Gern sind wir bereit, offene Fragen hierzu zu beantworten. Alles andere würde den aktuellen Rahmen sprengen. 

 

 

 

Eine Hündin aus unserem A - Wurf:

"Monstropolis Anne Clark"

 

 

Vollständig behaart bzw. "COATED"

 

Gefühlte 90% der Rassebeschreibungen, die im WWW zu finden sind, bereiten uns beim Lesen Magenschmerzen und graue Haare. 

Missverständnisse, Schauermärchen und Unwissenheit findet man in Massen, wenn man nicht weiß, wo genau man suchen soll. 

Man findet Petitionsaufrufe, um die Xolozucht verbieten zu lassen. Der Erhalt dieser Rasse ist unerwünscht? Einer weit über 3000 Jahre alten Urtyp-Rasse, dem "Azteken" … Eine Rasse, die erheblich zur Geschichte des Hundes mit und für den Menschen beigetragen hat. Ein Verbot für den Nationalhund eines ganzen Volkes, der dort auch heute noch wildlebend existiert?

Eine Falschinformation jagt die Nächste. Nicht zu verdenken, dass der Xolo bei Nicht-Kennern sein negatives Image behält.

Der Mensch nimmt sich einfach viel zu oft viel zu wichtig! 

 

Und deswegen gilt es aufzuklären!

 

  • "Der Xolo ist wetterempfindlich und braucht viel Pflege!" - NEIN! Ich behaupte sogar, der Xolo benötigt weitaus weniger Pflege als der übliche, behaarte Gefährte. Die Haut eines haarlosen Xolos ist fester, dicker, robuster. Xolos rennen, spielen, toben. Im Winter perfekt gegen die Kälte. Gegen ein Schlechtwettermäntelchen hat er aber auch nichts. Hier liegts halt einfach an den normalen Gewohnheiten, die Hund und Halter haben (gemütliche Spaziergänge oder sportliche Betätigung?). Läuft der Hund frei, passt er seine Bewegung an, um die Körpertemperatur halten zu können. Muss ich den Nackie im Sommer eincremen? Kann man machen, muss man aber nicht. Der Xolo ist ein Sonnenanbeter. Er ändert schon nach kurzer Dauer der Sonneneinstrahlung seine Hautfarbe vom blassen Wintergrau zum knackigen, sehr dunklen Grau bzw. Schwarz (natürlich je nach Ursprungsfarbe bzw. Pigmentierung!). Außerdem sucht sich der Xolo ein schattiges Plätzchen bevor er sich selbst brät. "Medium Rare" hab ich bisher nur auf dem Grill erlebt und nicht auf vier Pfoten :) A propos Pfoten: Das Krallenschneiden sollte regelmäßig gemacht werden. Ist auch nicht das größte Vergnügen für den Nackie. Da wünsche ich jedem Xolo-Halter starke Nerven und Geduld. 
  • "Der haarlose Xolo ist der perfekte Allergikerhund!" - NEIN bzw. NUR BEDINGT! Die Allergene, auf die wir Menschen reagieren, werden überwiegend über den Speichel oder die Hautschuppen eines Hundes übertragen. Eher selten liegt es ausschließlich am Fell! Die Bildung der Hautschuppen beim Xolo ist normalerweise weniger ausgeprägt als bei behaarten Hunden, aber dennoch vorhanden! Der Speichel unterscheidet sich nicht. Daher können wir nur raten, sich auch vor Anschaffung eines Nackedeis testen zu lassen. 
  • "Der nackte Xolo bringt keinen Dreck ins Haus!" - *kurzes Gelächter*  Wenn Sie wüssten, wieviel Sand sich zwischen den Zehen befinden kann … Außerdem sind unsere Xolos Jäger und Sammler. Was getragen werden kann und in Xolos Augen dringend notwendig ist, wird mit ins Haus geschleppt. Mit viel Pech wirds irgendwo versteckt. Glückwunsch an Sie, wenn dieses Mitbringsel noch nie gelebt hat! Die haarlose Variante des Xolo ist logischerweise die sparsame Variante einer Dreckschleuder - wir wollten es wenigstens kurz erwähnt  haben :D
  • "Der Xolo ist oft krank!" - NEIN! Ein weiteres Vorurteil, das auf Nacktheit und fehlende Zähne zurückgeführt wird. Wir haben seit ca. 30 Jahren Erfahrung mit unterschiedlichen Rassen. Aber noch nie haben wir einen Tierarzt (wegen Krankheit!) so wenig besucht, wie mit einem Xolo. Gabi hatte als Baby eine Blasenentzündung. Wie wohl fast jeder weibliche Welpe... Also nichts rassespezifisches. Über Erbkrankheiten können wir persönlich nichts berichten. Auch von anderen Züchtern und Kennern der Rasse hört man dazu quasi nichts (allerdings gibt es hierzu aktuell einen Fragebogen für Halter & Züchter. Auf das Ergebnis bin ich sehr gespannt!) Der Xoloitzcuintle wird nicht selten sogar 15 bis 20 Jahre alt. Und genau DAS wünschen wir uns für diese Rasse!  Regelmäßige Kontrollen von Haut, Fell, Zähnen, Ohren etc. sind hoffentlich für jeden Hundehalter selbstverständlich. Hier sollte es doch keine Rolle spielen, um welche Rasse es geht. BITTE BEACHTEN SIE, das es natürlich niemals eine Gesundheitsgarantie geben wird! Immerhin geht es hier um Lebewesen. 
  • "Der Xolo hat mit Flöhen und Zecken nix zu tun!" - STIMMT... FAST. Leider können auch diese nervigen Untermieter sich mal verlaufen! Nein, keine Sorge! Im Großen und Ganzen stimmts ;) 
  • "Mindestens ein Viertel aller Nackthundwelpen sterben."- NEIN! Auch das ist leider ein weit verbreitetes Vorurteil. Es wird behauptet, das die Welpensterblichkeit viel höher ist, wenn sie aus einer reinen Nacktverpaarung stammen (sog. Letalfaktor). Untersuchungen in der Vergangenheit haben gezeigt, das ca. 25% bereits im Anfangsstadium der Entwicklung im Mutterleib resorbiert werden. Also noch im Stadium einer Zelle und noch bevor eine Trächtigkeit im Ultraschall überhaupt bestätigt werden kann. Da die Forschung ihr Augenmerk aber speziell auf die Nackthunderassen gelegt hat, entstand so der Vorwurf der Qualzucht. Mittlerweile weiß man, dass diese Tatsache völlig rasseUNabhängig ist. Dennoch hält sich diese Aussage hartnäckig. 
  • "Nackthunde können nicht mit anderen Hunden kommunizieren!" - FALSCH! Da unsere Nackies kein Fell haben, das sie zu einer "bedrohlichen Bürste" aufstellen können, um ihren Unmut zu zeigen, wird behauptet, dass andere Rassen sie missverstehen. Führen Sie sich bitte nur einen Moment das Bild eines sehr kurzhaarigen oder langhaarigen Hundes vor Augen! Danke, reicht! :) Die Stimmung wird eher selten durch Fellfarben, -längen oder -muster ausgedrückt. Die Körperhaltung ist doch viel entscheidender! Außerdem ist es doch auch viel logischer, dass gerade durch das fehlende Fell  Gestik und Mimik besonders zur Geltung kommen. Mal davon abgesehen sind Xolos teilweise echte Labertaschen und machen die witzigsten Geräusche in den unmöglichsten Situationen. Vielleicht möchten Sie mal unsere Mastiffs befragen, wer hier zwischendurch ganz deutlich zeigt, das er die Hosen an hat :D 

An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen Verein ans Herz legen, der genau gegen solche Vorurteile kämpft!

Gezielte wissenschaftliche Forschung zum Wohle und Erhalt der Nackthunderassen. 

www.nahanu.org - Verein der Freunde von Nackthunderassen e.V. (siehe Links)

Wir hoffen sehr, dass wir ein wenig dazu beitragen können, diverse Vorurteile abzubauen. 

Vielleicht sogar mit Ihrer Unterstützung? 

Der Xoloitzcuintle ist im Grunde genommen ja auch nur ein "normaler Hund" -  mit dem gewissen Etwas :) 

 

Ein intelligenter, gelehriger und wachsamer Begleiter, der Kuschelstunden genauso einfordert wie geistige, spielerische und sportliche Aktivitäten. 

Ein Charmeur, der einen ruckzuck um den Finger wickelt, weil er genau weiß, das er sich bis eben noch wie der Teufel benommen hat. 

Der perfekte Freund für Menschen, die sich in liebevoller Konsequenz üben wollen, aber auch schon mal Fünfe gerade sein lassen und über sich selbst und die verrücktesten Xolo-Ideen lachen können.

Eine Rasse für all die Menschen, die Hunde auf Sofa und Bett nicht ekelhaft, sondern unglaublich süüüüß finden.

Denn nichts liebt der Xolo mehr als die Gesellschaft SEINER Menschen! Und das am liebsten rund um die Uhr.

Wenn Sie also nicht gerade sechs bis acht Stunden täglich außer Haus sind, Geduld Ihr zweiter Vorname ist, Sie bereits hundeerfahren sind und  sich ein Leben mit diesem besonderen "All-In-Paket" vorstellen können, wird es aller höchste Zeit, sie live zu erleben! 

Näheres zum Rassestandard und der Geschichte des Xolos finden Sie auf der Seite des "Clubs für exotische Rassehunde e.V."

(siehe Links)